Warum verträgt der Körper Kälte mit zunehmendem Alter schlechter

Warum verträgt der Körper Kälte mit zunehmendem Alter schlechter?

Mit zunehmendem Alter bemerken viele Menschen, dass sie Kälte schlechter vertragen. Dieses Phänomen hat viele biologische und physiologische Ursachen, die mit Veränderungen der Körperfunktionen, insbesondere der Wärmeregulierung und des Kreislaufsystems, zusammenhängen. Um zu verstehen, warum dies geschieht, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, die die Anpassungsfähigkeit des Körpers an niedrige Temperaturen beeinflussen.

Einer der Hauptgründe, warum ältere Menschen die Kälte stärker empfinden, ist, dass ihre Stoffwechselrate mit zunehmendem Alter abnimmt. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel, was zu einer geringeren Wärmeproduktion führt. Dies ist auf eine Abnahme der Muskelmasse zurückzuführen, da die Muskeln bei körperlicher Aktivität aktiv an der Wärmeproduktion beteiligt sind. Daher führt ein Verlust an Muskelgewebe unmittelbar zu einer Verminderung der Fähigkeit des Körpers, sich warm zu halten.

Auch die Funktion der Blutgefäße verändert sich mit dem Alter. Bei älteren Menschen verlieren die Blutgefäße an Elastizität und ihre Fähigkeit, sich zu erweitern und zusammenzuziehen, nimmt ab. Dies bedeutet, dass die Blutzirkulation die Wärme nicht so effektiv an die Extremitäten und die Haut abgeben kann. Dadurch kommt es schneller zum Wärmeverlust, was sich insbesondere bei kalter Witterung bemerkbar macht.

Ein weiterer Faktor ist eine verminderte Aktivität des Nervensystems. Mit zunehmendem Alter werden die für die Temperaturwahrnehmung zuständigen Nervenrezeptoren unempfindlicher. Dies kann dazu führen, dass der Körper nicht so schnell auf Kälte reagiert und die entsprechenden Mechanismen zur Wärmespeicherung nicht aktiviert. Darüber hinaus beeinträchtigt die Abnahme der Fettgewebemenge im Körper älterer Menschen auch die Wärmeregulierung, da Fett ein natürlicher Isolator ist, der dabei hilft, Wärme zu speichern.

Nicht zu vergessen ist die Abnahme der Hormonaktivität, insbesondere des Schilddrüsenhormonspiegels. Diese Hormone sind für die Regulierung des Stoffwechsels und der Wärmeproduktion im Körper verantwortlich. Mit der Zeit kann die Schilddrüsenfunktion nachlassen, was zu einer verminderten Wirksamkeit der Wärmeregulierung beiträgt. Ältere Menschen leiden zudem häufig unter einer Schilddrüsenunterfunktion, die das Kälteempfinden verstärken kann.

Ein wichtiger Faktor ist, dass die körperliche Aktivität mit zunehmendem Alter oft abnimmt. Ältere Menschen verbringen möglicherweise mehr Zeit im Sitzen oder Liegen, was ihre Fähigkeit, eine normale Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, einschränkt. Geringe Aktivität verringert die Durchblutung und Wärmezufuhr, was die Kältetoleranz verschlechtert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Körper mit zunehmendem Alter aufgrund eines verlangsamten Stoffwechsels, Veränderungen der Blutgefäßstruktur, einer verringerten Empfindlichkeit der Nervenrezeptoren, einer Verringerung des Fettgewebes und hormonellen Veränderungen immer weniger in der Lage ist, Erkältungen wirksam zu bekämpfen. Alle diese Faktoren zusammen tragen dazu bei, dass ältere Menschen die Kälte deutlich stärker spüren als jüngere.